Wer sich auch nur ein wenig mit der literarischen Seite des Imkerns beschäftigt hat, kennt natürlich Wilhelm Buschs wunderbare Bildergeschichte „Schnurrdiburr“. Humorvoll wie bei „Max und Moritz“ wird hier beschrieben, was alles um den Bienenstock des Imkers Hans Dralle herum passiert. Viele Details zeugen davon, dass Busch über gute Kenntnisse der Bienenhaltung verfügte.

Wilhelm Busch und die Bienen – Buchvorstellung

Wilhelm Busch und die Bienen – Buchvorstellung

Unbekannt ist vielen aber der eigentliche Ursprung der Bienenliebe Buschs. Bereits im Alter von sieben Jahren wurde Wilhelm Busch in die Obhut seines Onkels gegeben. Dieser Bruder seiner Mutter, Georg Kleine, war nicht nur Pastor, sondern einer der vier großen Persönlichkeiten der Bienenkunde des 19. Jahrhunderts (1). Kleine war der erste und lange Zeit einzige Bienenkundler, der Dzierzons Entdeckung der Entdeckung der Pathenogenese öffentlich unterstützete. Bei ihm erlernte Wilhelm Busch seine Liebe zu den Bienen, die ihn fast als Bienenzüchter nach Brasilien gebracht hätte.

Die Liebe Wilhelm Buschs zu den Bienen stellt das kleine Buch „Wilhelm Busch – umsäuselt von sumsenden Bienen“ in den Vordergrund. Herausgeberin Christiane Freudenstein schildert dabei in ihrer Abhandlung nicht wirklich viel Neues – leider ist auch „Schnurrdiburr“ in diesem Buch enthalten (2). So schön wie unbekannt sind aber die drei Abhandlungen über Spezialgebiete der Bienenkunde, die Busch für das damals für moderne Bienenhaltung bekannte „Bienenwirthschaftliches Centralblatt“ seines Onkels verfasst hat.

Besonders der Artikel „Kennen die Bienen ihren Herren“ (3) besticht durch die profunde und humorvolle Art, mit der Busch mit alten Mythen und romantischen Ausmalungen der Imkerei aufräumt. Für dieses Feature lohnt sich die Lektüre des Buches auf jeden Fall.

Buchempfehlung:

Wilhelm Busch – umsäuselt von sumsenden Bienen
Hrsg. Christiane Freudenstein
Göttingen 2016

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Quellen:

(1) Als die anderen werden Pfarrer Johann Dzierzon, Pfarrer Johann Oettl und August Freiherr von Berlepsch genannt. In: Bienenzeitung, Hrsg. Andreas Schmid, Band 24 1868, Seite 118.
(2) dafür zu finden unter http://gutenberg.spiegel.de/buch/schnurrdiburr-oder-die-bienen-4172/1
(3) ursprünglich in: Bienenwirthschaftliches Centralblatt, Hrsg. Georg Kleine, Jahrgang 3 1867, Nr. 5, Seite 66-69