Museumsleiter Jens Damaske freut sich über einen ganz besonderen Neuzugang des Bienenmuseums – eine Wachspresse, die mehr als 100 Jahre alt ist. Das besonders gut erhaltene, noch funktionsfähige Exemplar führt zurück in eine Zeit, in der Wachs und Honig auf sehr traditionelle Weise gewonnen wurden.

Jens Damaske mit dem neuen Ausstellungsstück

Honig und Wachs sind beides wertvolle Substanzen. Gemeinsam kann man sie allerdings nicht verwenden, sie müssen voneinander getrennt werden. Heute geschieht das meist durch eine Schleuder, mit der der Honig aus den Waben herausgeschleudert wird. Das geht aber nur, wenn die Waben fest in einem Holzrahmen sitzen. Auf diese Idee war man erst Mitte des 19. Jahrhunderts gekommen. Heute nutzen die meisten Imker:innen diese Technik.

Auch heute wird noch gepresst

Bei anderen Betriebsweisen muss man den Honig aus dem Wachs herauspressen, wie man es vor der Erfindung von Rahmen und Schleudern immer getan hat. Die in der modernen Bienenkiste oder im traditionellen Strohkorb anfallenden Honigwaben werden auch heute noch gepresst.

Während in der einen Kammer gepresst wird, kann die andere schon befüllt werden.

Die neue Presse des Bienenmuseums stammt aus den nördlichen Niedersachsen. Dort ist lange noch mit Strohkörben gewirtschaftet worden. Sie besteht aus zwei Kammern und einem Pressstempel. Die Waben wurden mit dem Stempel zusammengepresst. Der Honig konnte zwischen den Leisten am Rand und unten abfließen und dann in einem Gefäß gesammelt werden. Das Wachs wurde so fest gepresst, dass es hinterher mehr oder weniger trocken zur Weiterverarbeitung gesammelt werden konnte. gleich nebenan konnte die zweite Kammer befüllt und der Vorgang fortgesetzt werden.

Auch heute noch gibt es Wachspressen. Sie bestehen allerdings aus lebensmitteltechnischen Gründen aus Edelstahl und sind meist elektrisch betrieben.