Varroamilbe

Varroamilbe

Forscher haben ein wirksames, ungefährliches und preiswertes Mittel gegen die Varroamilbe entdeckt – diese Meldung klingt ein wenig nach 1. April. Aber es sind  nicht irgendwelche Forscher, sondern die der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim, die in der Bienenforschung einen hervorragenden Ruf haben. Also: Hoffnung für Bienen und Imker?

„Lithiumchlorid“ heißt die Hoffnung für die Bienenvölker – ein Salz der Chlorwasserstoffsäure, das farblose Kristalle bildet. Mit diesem Stoff können die Bienenvölker mit nur geringem Aufwand von der Varroamilben befreit werden, sagt Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt. (1)

Lithiumsalz gibt es reichlich in der Natur. Es findet sich in Salzlaugen, Salzseen und Heilquellen. Das leicht in Wasser lösbare Salz wird unter anderem als Trocknungsmittel und Enteiserlösung verwendet. In der Humanmedizin kommt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Antidepressivum zum Einsatz. (2)

Nach 25 Jahren Forschung deutet sich ein Erfolg an, der eher zufällig zustandekam. Eigentlich forschte man an anderen Mittel, Lithiumchlorid wurde dabei nur als Hilfsmittel eingesetzt.

Dr. Peter Rosenkranz: „Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen.“ (2) Rückstände im Honig wurden nicht festgestellt.

Ihre Forschungsergebnisse wurden Ende Dezember in der Zeitschrift „Scientific Report“ veröffentlicht und sind im Internet für jeden öffentlich zugänglich. (3)

Quellen:

(1) Bericht in den Stuttgarter Nachrichten

(2) Pressemitteilung der Universität Hohenheim vom 12.01.2018

(3) Der Forschungsbericht zum Nachlesen