Oxalsäurebehandlung mit Teelicht

Gerade ging eine Versicherungswarnung über den Email-Verteiler: Ein ganzer Bienenstand ist abgebrannt 14.000,- € Schaden. Grund dafür: Ein Kollege hat seine Varroabehandlung mit Teelichtern gemacht. Was steckt dahinter? Eine verrückte Idee?

Brandgefahr bei Teelichtern in der Beute

Verdampfung von Oxalsäure verboten

Abgesehen davon, dass Oxalsäureverdampfung in Deutschland verboten ist, sind die Erfolge der Verdampfungsmethode nicht von der Hand zu weisen (Forschungsergebnisse). Und wie Imker nun mal so sind, versuchen sie ständig, ihre Methoden zu verbessern – DIY ist eh “in” (do it yourself).

Bekannt sind die Verdampfer von Varrox oder Bienoxal. Es gibt weitere Methoden – aber alle kosten eine Menge Geld für die Ausrüstung. Und vor allem braucht man am Stand Strom oder eine Autobatterie. Warum nicht einfach “natürliche” Wärme zum Verdampfen zu nutzen. Machen wir ja auch gerne in unseren Wohnzimmern mit Duftölen oder Harzen.

Aber Vorsicht!

Das DIY allerdings seine Grenzen, und es wird einem – Holzbeute oder Styroporbeute, ganz gleich – ziemlich mulmig, wenn man sich die Youtube-Videos dazu ansieht (verlinke ich hier nicht, könnt Ihr Euch selber suchen; mache keine Werbung dafür). Locker aufeinander gestellte Grableuchtenaufsätze, Gasbrenner, … – Finger weg!

Oxalsäure-Verdampfer der Firma Hommel – funktionstüchig?

Interessant finde ich dagegen die Lösung der Firma Hommel Blechtechnik aus Göppingen. Ein fertig zusammenbaubares, stabil stehendes Stövchen – da fällt nichts um. Und auf einen Blumentof-Untersatz aus Ton gestellt – bei sachgemäßem Einsatz kann eigentlich nichts in Brand geraten. Und kostet das Stück keine 20,- €.

Was meint Ihr:
Kann das funktionieren? Ist das ein klassischer Verdampfer – daher bei uns verboten? Wenn nicht, würden Ihr das ausprobieren? …

7 Kommentare

  1. Iver Jackewitz

    Moin,

    mir gefällt das Wort “eigentlich” nicht. Mir wäre das zu gefährlich.

    Ciao .. Iver

  2. Katja Prüssing

    Mir wäre das auch zu gefährlich. Auch wenn eigentlich nichts passieren kann.
    Gruß Katja

  3. Benjamin Breinl

    Kommerziel erhältliche Oxalsäureverdampfer basieren auf dem Prinzip der “Sublimation”. Das ist der direkte Übergang vom “festen” in den “gasförmigen” Aggregatzustand. Bei der Oxalsäure passiert dies bei einer Temperatur von 157°C. Beim verwenden eines Teelichtes verflüssigt sich die Oxalsäure allerdings bei einer Temperatur von 150°C schon, und zerfällt dabei in Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid und Wasser.
    Damit ist dieses Produkt absolut nutzlos, und dient allerhöchstens als gutes Beispiel dafür warum man hätte im Chemie Unterricht aufpassen sollen.
    Mfg

    • Martin Nebgen

      Das stimmt, da hätte einer besser im Unterricht aufpassen sollen!

  4. Stephan Lehmann

    Ich bitte um Bekanntgabe der Rechtsverordnung, Paragrafen o.ä. über das Verbot der Verdampfung mit Oxalsäure in Deutschland. Danke.

    • Andreas Petersen

      In der Tat ist “Verbot” eigentlich nicht das richtige Wort. Es geht darum, dass das Verdampfen von Oxalsäure in Deutschland durch das Arzneimittelgesetz (AMG) nicht zugelassen ist.

      Ich bitte um Nachsicht, dass wir jetzt erst antworten – wir hatten diesen Kommentar irgendwie übersehen. Pardon!

  5. Tilli Tillsen

    Ich habe diesen Verdampfer/Sublimator seit mehreren Jahren und er funktioniert, wenn man sich an die Anleitung hält, ganz wunderbar und sicher.

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