Ein seltsames Tier flatterte Mitte Juli durch die Facebook-Gruppe der Haseldorfer Marsch. Schwarz, groß wie eine Hornisse und fremd. Schnell wurde sie als “Holzbiene” identifiziert.

Holzbiene in Haselau entdeckt
Holzbiene in der Haseldorfer Marsch entdeckt

Fremd ist sie deshalb, weil sie eigentlich nur in warmen Gegenden Süddeutschlands anzufinden ist. Doch nach und nach breitet sie sich nach Norden aus und hat in Einzelfällen bereits die Elbe überwunden. Ein untrügliches Zeichen für die anhaltende Erderwärmung.

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Die Holzbiene – wegen ihrer blauen Flügel auch “blaue Holzbiene” genannt, ist die größte Wildbienenart in Deutschland. Sie wird bis zu 28 mm lang. Trotz ihrer Größe ist sie friedlich und vor allem am Nektar der Blumen interessiert. Kommt sie wegen der Tiefe des Blütenkelches nicht an den süßen Saft heran, beißt sie sich einfach ein Loch in die Blüte. Den Pollen verschmäht sie.

Männchen und Weibchen überwintern beide. Nach der Paarung im Frühjahr gräbt das Weibchen bis zu 30 cm tiefe Löcher in totes Holz, legt dort jeweils ein Ei, verschließt es mit Pollen und überlässt das Ei sich selbst zur Verpuppung. Die entschlüpfte Jungbiene verlässt das Nest dann bereits im Sommer.

Holzbienen brauchen Totholz. Um ihnen Leben zu ermöglichen, kann man tote, sonnenbeschienene Baumstämme in stille Ecken des Gartens stehen lassen.


Mehr Informationen:
https://thueringen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/bienen/blaue-holzbiene/index.html